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Quarze

Am 21.07.1969 setzt Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond. Auf seinem Flug ins All begleitet ihn ein Instrument, welches einen wahren Erdrutsch in der Uhrenindustrie auslösen wird: eine Quarzuhr! Die NASA setzt bereits seit den 1950er-Jahren die neue "Accutron"-Uhrentechnik der Firma Bulova ein. Die "Accutron" ist die erste vollektronische Uhr und so zuverlässig, dass sie nicht nur den Mondspaziergang von Neils Armstrong begleitet sondern fester Bestandteil der NASA-Technologie ist. In den allgemeinen Verkauf kommt sie dann 1960. 1964 begleitet Seiko die olympischen Spiele in Tokio mit seinen neuen Quarz-Zeitmessern und bringt am 25. Dezember 1969 die erste Quarz-Armbanduhr auf den Markt. 1971 folgt Junghans mit der ersten deutschen Quarz-Armbanduhr.

 

Quarz – ein Kristall, das auch in Sand vorkommt und die Eigenschaft hat, in gleichbleibender Frequenz zu schwingen, wenn es mit Wechselstrom angeregt wird. Der Quarz ersetzt die gangbestimmenden Elemente Spiralfeder und Unruh und eine Batterie den Energiespeicher.  

Hersteller mechanischer Uhren unterschätzen die Gefahr lange Zeit und beschränken sich auf die Rationalisierung ihrer Fertigung. Sie können jedoch der höheren Ganggenauigkeit und den günstigeren Kosten einer Quarz-Uhr bald nichts mehr entgegensetzen. Um das Jahr 1970 nimmt die Quarz-Krise ihren Anfang und dauert bis etwa Mitte der 1980er Jahr. Trotz allgemein guter Konjunktur, haben alle Uhrenhersteller mit massiven Absatzproblemen zu kämpfen und die vormals führende deutsche Uhrenindustrie verliert an Bedeutung. So wird auch Junghans, einst Schramberg's wichtigster Arbeitgeber, nun von anderen Betrieben und Industrien abgelöst.

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