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Hackbrettuhren

Das Hackbrett ist ein Musikinstrument und wird in abgewandelter Form per Hand gespielt.

 

Das sogenannte Hackbrett besteht aus einem circa 15 mm starken, rechteckigen Trägerbrett aus Fichte. Darauf ist ein circa 3,5 cm starker Fichtenholz-Rahmen geleimt, die Stimmnägel stecken in einer 7 x 3,5 cm großen Holzleiste aus Eichenholz. Auf dem Gesamtrahmen ist ein Resonanzboden aus 2 mm, feinjähiger Tanne mit einem Resonanzloch geleimt. Eingefasst wird das Ganze umlaufend mit einem Brett aus Nussbaum- oder Buchenholz in der Größe 1,2 mal 6 bis 8 cm. Oft ist an der Seite noch ein sogenannter „Lautenzug“ angebracht, der zur Tondämpfung dient.

Das Hackbrett wird mit dünnen Eisensaiten bespannt, je Ton ein 3er Bündel (3-chörig), ähnlich wie bei einem Hammerklavier. Die Gesamtspannung ist relativ gering, was unbedingt erforderlich für die Stimmhaltung des Hackbrettes ist, im Gegensatz zu einem Klavier, welches einen gusseisernen Rahmen hat, und Tonnen an Zugkraft auf die Saiten wirken. Die Stimmhaltung und holzzerstörende Insekten waren die Ursachen für das Verschwinden der Hackbrettuhren aus den Wohnungen.

 

Für einen Hackbrettmacher war es keine große Umstellung, ein Hackbrett für eine Musikuhr anzufertigen.

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Hackbrettuhr in Empirestil für den englischen Markt signiert von Leopold Kaltenbach (1769-1841) mit sechs Tanzfiguren in Empire-Kleidung auf einer Drehbühne. Darauf drehen sich zwei Tanzpaare, ein Paar dreht sich und hüpft im Takt. Durch die Spiegelung wird der Raum zu einem Ballsaal erweitert.

Das Uhrschild und die Hackbrettabdeckung sind aus Lindenholz geschnitzt und polimentvergoldet. Unter der Bühne ist das britische Wappen des Hosenbandordens und zwei Schwäne zu erkennen. In der Hackbrettabdeckung ein Adler mit Blumengirlanden, darunter zwei Engel. Unter den Engeln zwei Schwäne mit abschließendem Obstgehänge. Integriertes Uhrwerk, Stundenschlag auf Bronzeglocke, Schnurzüge.

Das große Hackbrett besitzt 21 Saitenchöre. Es kann automatisch über die Walze forte oder piano geschaltet werden. Auf der Walze befinden sich 8 wohlklingende Musikstücke, unter anderem „God save the King“ (George III). Die Uhr ist auf der Hinterseite des Uhrenschildes signiert „Leopold Kaltenbach 1805“.

Hackbrettuhr in Empirestil 

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