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Die Trompeteruhren aus Furtwangen

Die sogenannte Trompeteruhr ist eine besondere Uhrenart, obwohl sie musikalisch gesehen nicht zu der hochwertigsten Gattung zählt.

Im Schwarzwald wurde sie zuerst von Jakob Bäuerle im Jahr 1858 hergestellt. Emilian Wehrle stellte seine ersten Trompeteruhren bei der Landesausstellung in Karlsruhe 1861 vor. Bäuerle und auch Wehrle verwendeten als Erste die aufwendigen Zungenstiefel. Nach kurzer Zeit vereinfachte Wehrle die Produktion, in dem er in die Windladenkästen die Stimmzungen einbaute. Die Zungenstiefel entfielen, wodurch die Stückzahlen und der Preis wesentlich verbessert werden konnte. Wehrles Uhren erlangten auf diese Weise einen guten Absatz und wurden weit bekannt.

 

Viele der Trompeteruhren leiden an Windmangel und klingen dann jämmerlich. Da sich die Trompetermelodien nach dem vorhandenen Wind und dem Walzendurchmesser richten, ist das Repertoire begrenzt. Oft fehlen die Trompetenrichter aus dünnem Messingbleich. Für den gleichmäßig starken Ton müssen die Trichter in Länge und Weite entsprechend angepasst werden. Es gibt wenige, gut spielende Trompeteruhren.

 

Trompeteruhr mit 6 Trompeten von Emilian Wehrle.

Gehäuse im „Bahnhäusle“-Stil, reich und dicht beschnitzt mit Eichenlaub, Eichenästen, Eicheln, Hirschkopf mit Geweih und liegendem Hund. In der Doppeltür zwei geschnitzte Trompetermännchen in Tiroler Tracht. 

 

Zu jeder vollen Stunde spielen die Trompeter zweistimmig ein Lied aus dem „Freischütz“ von Carl Maria v. Weber. 1-Tag-Messing-Uhrwerk mit Massivanker, ohne Schlagwerk, aufrechter Windflügel mit Gewindeschnecke, Platinenstärke 3,5 mm. Hergestellt um 1880.

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