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Die Schwarzwälder Musikuhren als Kombinationen

Flöten-Hackbrett, Hackbrett-Glocken, Flöten-Glocken-Hackbrett:

Die Schwarzwälder Musikuhren sind als Kombinationen selten und wurden nur von den besten Spieluhrenmachern in geringer Stückzahl hergestellt.

 

Die Flöten-Hackbrettuhr von Joseph Zimmermann (1753-1835), aus Erbringen bei Freiburg. Ein wirkliches Kunstwerk eines Autodidakten. Eigentlich war Joseph Zimmermann Bauer, aber das Uhrenmachen und die Holzbildhauerei waren seine Leidenschaft. Die Uhr wurde von ihm selbst entworfen, entwickelt und angefertigt, selbst die Schnitzereien. Eine ausgesprochen wohlproportionierte Uhr mit bis in die kleinsten Gewandfalten ausgearbeiteten Figuren. 

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Das Werk enthält 16 Clavis, ein gedecktes und ein offenes Register mit 32 Flöten, die hinter dem Uhrenschild platziert sind. Auf dem Hackbrett befinden sich 16 Saitenchöre. Die Steuerung erfolgt über zwei synchron laufende Spielwalzen, die durch präzise Zahnräder miteinander verbunden sind. Passend zu den Musikwerken befinden sich oben in der Bühne  zwei Flötenspieler und eine Hackbrettspielerin mit Hut.

Über einen Stellzeiger können 6 Melodien ausgewählt werden. Auf der Zinnscheibe sind die Anfangsbuchstaben der Musikarten eingraviert, wie z.B. Menuett, Marsch und Walzer. Bei dem Flötenwerk können die Register einzeln geschaltet werden; das Hackbrett lässt sich zu- oder abschalten. Die ausreichende Windversorgung erfolgt über zwei Schöpfbälge, sogenannte „Widerbläser“, die über dem Werkdach angeordnet sind.

 

Die Uhr wurde in einer Art Baukastensystem gebaut. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das komplette Musikwerk über dem Uhrwerk abnehmen, auch die Bühne mit den Musikanten ist getrennt abnehmbar, eine geniale Bauweise. Das Uhrwerk ist fest eingebaut, integriert, mit Seilzügen und kunstvoll gedrehten Wellen. Die Fallwellen sind aus Messing gefertigt. Uhrschild und Hackbrettschild sind sehr geschmackvoll filigran geschnitzt, im Stil des Barock, polychrom gefasst und mit Polimentvergoldung versehen. Hergestellt um 1800.

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